SAP – Oh weh…

Ich habe mit SAP zum Glück wenig bis überhaupt nicht zu tun, kriege aber bei Kunden oder Bekannten ab und zu mal mit, wie dort mit dem System gekämpft wird.

Hagen hat neulich einen Blogpost über SAP veröffentlicht, den ich gelesen habe.

Ok, er bloggt wohl demnächst für einen SAP Partner, der Tenor war also wohlwollend freundlich.

Lest euch das spaßeshalber mal durch.

Hagen kann gut schreiben und Dinge gut erklären – beim Überblick über den riesigen Flickenteppich an Software, die nach außen hin unter dem Namen SAP läuft, fliegt ihr allerdings garantiert irgendwann, spätestens bei einem der Zukäufe, der nun auch noch in das System integriert wird aus der Kurve.

Da geht es schon los. Geht es nur mir so, dass ich bei sowas denke: Das kann ja nicht benutzerfreundlich und ressourcensparend zu implementieren sein?

Da SAP für mich schon immer ein kontroverses Thema war, hier mal meine Meinung zu SAP:

Ich wünsche jedem Menschen, dass er nie in die Situation kommt, sich mit SAP beschäftigen zu müssen.

  • SAP Software ist schlecht und sehr teuer in Anschaffung und Unterhalt
  • Da wird GB-weise Sourcecode aus Gründen der Abwärtskompatibilität mit rum geschleppt, so verbaut man sich die Möglichkeit, eine wirklich moderne Software zu sein
  • Ergonomie? Fehlanzeige!
  • Schon alleine die Verrenkungen, jetzt alles in „die Cloud“ zu bekommen sind wahnwitzig.
  • Das SAP Umfeld verdient nur deswegen so ein Schweinegeld, weil die Software eben so kompliziert ist und ohne entsprechende Serviceverträge nicht viel läuft
  • Wartungs- und Supportkosten von 18 – 30 % der Anschaffungskosten pro Jahr? Geht’s noch?
  • Führt sowas mal heutzutage für eine KMU ein. 150+ Mitarbeiter, ca. 1-2 Million Euro Kosten für die ersten zwei Jahre und dauernd Mitarbeiter in Schulungen um die Produktivität zu steigern? Ein Witz für Blöde…
  • Die Bandbreite der Qualität der Unmengen von SAP-Consultants da draußen… Da kann man so dermaßen auf die Schnauze fallen, wenn man Pech hat. Man hat ja keinen Plan, worauf man achten muss…
  • Der Support, wenn man heutzutage ein Ticket aufmacht, ist auch eher durchwachsen. Ganz früher bekam man Antwort aus Walldorf, danach kamen indische, ungarische oder bulgarische Callcenter für deutsche Anwender, die sich auf englisch einen abbrechen müssen. Verständigungsprobleme, Zeitverzögerung  und vorgefertigte Standardantworten…

Warum ist SAP dann soweit verbreitet?

Die Gründe liegen vermutlich im Prinzip des Herdentriebs, wenn man erst Mal als sogenannter Branchenstandard etabliert ist, setzt eine Automatik ein: Kann so verkehrt nicht sein, die anderen nutzen es ja auch, verstärkt durch Werbung und die Vielzahl an beschmierten Beratern, die einem die Apokalypse prophezeien, falls man irgend etwas anders einsetzen sollte.

Dazu kommen noch so Kleinigkeiten wie Top-Beziehungen zur NSA (natürlich über eine Drittfirma, um schön die bestehenden Gesetze umgehen zu können) und mittlerweile auch ein nicht zu verachtender direkter Einfluss auf bestimmte Entscheidungsträger in diesem Lande + die indirekte Macht über z. B. den DAX Platz (Ende 2017 allerdings als einer der 5 schwächsten Titel).

Alternativen?

Die Namen Oracle, Microsoft und eben auch SAP stehen wohl im Bewusstsein der entsprechenden Entscheidungsträger für zuverlässige und seriöse Konzerne, auf die man sich verlassen kann.

Wer mal über den Tellerrand schauen will, kann ja z. B. hier mit einer Recherche beginnen.

Mahlzeit.

[Nachtrag]

Gerade gesehen, im Wikipedia Artikel zu SAP ist ein Link zu einer Seite aus 2011 [2].

Hallo Webworker und sonstige Mehrwertschaffende, das sollte doch wohl zu optimieren verbessern knacken sein, oder?

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